xxxx Project

Thematik/Story

Am Ende der Welt, zwischen Industriekomplexen und schmelzendem Permafrost, erzählt die Großmutter eines der letzten Nomadenstämme eine Geschichte. Eine Geschichte deren Ausgang von uns allen bestimmt wird. Am “Ende der Welt“ naht für ein Volk das Ende der Welt. Während in Europa der Klimawandel erst langsam spürbar wird, sind seine Auswirkungen für manche Völker bereits zur tödlichen Realität geworden. Gerade jene, die noch mit und von der Natur leben bekommen die Auswirkungen bereits jetzt in vollen Zügen zu spüren. So auch ein Volk im hohen Norden Sibiriens. Auf der Yamal Halbinsel, deren Name übersetzt soviel bedeutet wie “Das Ende der Welt”, lebt eines der letzten nomadischen Völker dieser Erde, die Nenzen. Als Rentierhirten ziehen sie seit tausenden von Jahren in vollkommener Symbiose mit ihren Tieren durch die Sibirische Tundra. Richtung Süden im Winter, zurück in den Norden im Sommer. Bis heute hielten sie erfolgreich an diesem Lebensstil fest, doch durch eine Offensive der russischen Energieindustrie und den Klimawandel stehen die Nenzen heute vor ihrem Ende. Industriekomplexe verbarrikadieren ihre Routen, Öllecks kompromittieren Flüsse und Seen, auftauender Permafrost setzt Krankheiten frei und erschwert die Reise durch die Tundra, unnatürliche Wetterbedingungen rauben den Rentieren ihre Nahrungsgrundlage. Durch den Futtermangel und Krankheiten verloren in den letzten Jahren abertausende Rentiere ihr Leben. Ihrer Lebensgrundlage beraubt sterben auch ihre Hirten, die Nenzen. Die Nenzen sind jedoch nicht die einzigen, die unter den globalen Entwicklungen leiden. Überall auf der Welt teilen indigene Völker ihr Schicksal. Sollten in der unmittelbaren Zukunft keine drastischen Maßnahmen ergriffen werden, wird auch der Rest der Welt die Auswirkungen in vollen Zügen zu spüren bekommen. Story Die Nenzen, ein Volk welches ständig im Takt des Herzschlages wandert. Dem Herzschlag der Erde. Der Film baut sich um eine Erzählung auf. Eine Erzählung, narratiert von der Großmutter einer nomadischen Nenzen-Familie die den harten Weg durch die sibirische Tundra ihren Alltag nennt. Ein Weg voller Herausforderungen und Schönheiten, ein Leben im vollkommenen Einklang mit der Natur und den Tieren, wird durch die unmittelbaren Folgen der rücksichtslosen Ausbeutung der Erde gefährdet. Die Nenzen stehen in dieser Geschichte aber für etwas Größeres. Sie sind diejenigen, welche schon heute die Auswirkungen des Klimawandels in voller Härte zu spüren bekommen. Diejenigen, welche ihres Lebensraumes der Natur, beraubt werden. Sie stehen dabei für jede/jeden einzelne/ einzelnen die/der vom Klimawandel betroffen ist. Sie stehen für uns alle! Wir alle sind Nenzen. Ein Volk ständig in Bewegung im Takt des Herzschlages. Doch dieser Takt... droht stehen zu bleiben.

Künstlerischer Ansatz

Mit unserem Dokumentarfilm/Kurzfilm wollen wir die Kontraste unserer heutigen Zeit einfangen. Auf der einen Seite die Natur als Lebensraum. Auf der anderen die Industrie, welche diesen Lebensraum kontinuierlich zerstört. Das Leben des nomadischen Volkes der Nenzen im Norden Sibiriens wird in dem Projekt als metaphorischer Spiegel für die moderne Welt betrachtet. Nenzen heißt übersetzt Menschen und somit verkörpern sie auch in diesem Film die gesamte Menschheit. Hierbei möchten wir besonders ihre Stärke, ihre Willens- und Überlebenskraft auf der Reise durch den Norden Sibiriens hervorheben. Die rastlose Ausbeutung unserer Erde und die damit verbundenen Auswirkungen stellen eine unmittelbare Gefahr für die Nenzen und in weiterer Folge für den Rest der Menschheit dar
Die erzählte Geschichte verbindet Mystik und harsche Realität, wobei die wahren Werte der Nenzen immer im Vordergrund stehen. Diese Verbindung zwischen linearer mystischer Erzählung sowie der Wiedergabe der Wirklichkeit, lässt die Betrachter in das Leben des Volkes eintauchen und berührt emotional sowie inhaltlich.
Als Beispiel für eine solche metaphorische Verbindung zwischen den Nenzen und uns allen dienen die riesigen Rentierherden der Nenzen. Ständig in Bewegung auf der Suche nach Lebensraum. Wird dieser Lebensraum zerstört, sterben die Tiere und mit ihnen ihre Hirten. Sie halten uns indirekt einen Spiegel unseres eigenen Schicksales vor.

Angelehnt an Sergej M. Eisensteins intellektueller Montage, einer metaphorischen Schnitttechnik, wird den Bildern eine stärkere Bedeutung zugeschrieben. Durch die Aneinanderreihung von Aufnahmen, welche gewisse Assoziationen und Emotion hervorrufen, kann die Geschichte verstärkt visuell transportiert werden. So kann die Botschaft auch interkulturell transportiert werden, unabhängig von Sprache und sozialem Status. Inspiriert von Kameramann Lubezki verfolgen wir bei der Darstellung des Nenzen-Volkes einen sehr romantischen und realistischen Bildstil. Die ruhige, aber dynamische Kamerabewegung spiegelt ihren Lebensstil wieder. So findet sich das Publikum inmitten dieser nomadischen Bewegung wieder und fühlt sich gleich als Teil dieses spannenden Volkes. Unsere Mutter Erde wird wärmend dargestellt. Mit weiten Landschaftsaufnahmen und Sonnenaufgängen soll den Betrachtenden ein positives Gefühl vermittelt werden, hiermit möchten wir zur Erhaltung der schönen Natur motivieren. Im Gegensatz dazu wird die Industriewelt sehr kalt & hart durch strenge Formen dargestellt und lässt die von uns konstruierte Welt in ein dunkles Licht rücken und bedrohlich wirken. Bei der Darstellung solcher Kontraste wird bewusst mit der Ästhetik des Hässlichen gespielt.

Fotoausstellung

Begleitprojekt


Seit bereits mehreren Jahren rückt der anthropogene Klimawandel und seine weltweiten Folgen immer mehr in den Vordergrund. Wir Menschen beuten unseren Planeten aus, ohne etwas zurückzugeben. Die Konsequenzen davon werden immer spürbarer, auf manchen Teilen der Erde mehr als in anderen. Mit unserer Fotografie Ausstellung wollen wir genau über diese Thematik eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte über die Nenzen, einem indigenen Nomadenvolk Sibiriens, das schon seit vielen Jahren die Veränderungen und Folgen der Klimaerwärmung hautnah miterlebt, obwohl sie - dank ihrer Naturverbundenheit und nativen Lebensweise - unserer Erde keinen Schaden hinzufügen. Die drastischen Auswirkungen und die damit in Verbindung stehenden Veränderungen ihres persönliches Alltags sollen mit Hilfe von Fotos näher übermittelt werden. Die unglaubliche Schönheit und Stärke des Volkes wird dabei im Zentrum stehen. Ihre schroffe, harte Lebensweise wird der delikaten Situation des Klimawandels gegenübergestellt. Eine chronologisch strukturierte Ausstellung ermöglicht den Betrachtenden, hautnah in das derzeitige Leben einer Nomaden Familie einzutauchen. Mit festgehaltenen, emotionalen Momenten wird den BesucherInnen eine individuelle Geschichte erzählt. Die Nenzen gelten nicht nur als ein lokales Beispiel für die aktuellen Folgen des Klimawandels, sondern spiegeln auch unsere globale Menschheit wieder. Denn früher oder später wird jede/jeder einzelne von uns direkte Auswirkungen erleben. Die Ausstellung soll uns wachrütteln und dazu anregen, das Bewusstsein über diese Problematik zu stärken. Der Kontrast zwischen der harten, aber trotzdem empfindlichen, schönen Lebensweise soll anhand von weiten, künstlerischen Aufnahmen gezeigt werden. Die Personen wirken im Gegensatz zur mächtigen Landschaft sehr klein. Mit Hilfe von stimmungsvollen Close Ups und Portraits werden emotionale und berührende Momente der Kultur eingefangen. Die einzigartige Verbindung zur Natur und wie diese immer mehr durch die Industrie gestört wird, soll dabei im Vordergrund stehen.

Kernteam

Produktionsdaten

Laufzeit: 50- 70 Minuten Genre: narrativer Dokumentarfilm Institution: FH Salzburg // Bachelor- & Master Abschlussfilm Drehzeitraum: 2021-2022 - Recherchereise: September 2021 - Drehreise: August/September 2022 Fertigstellung: Februar 2023 Drehorte: Sibirien / Russland Sprache: Russisch, Englisch Kamerasystem: Panasonic Seitenverhältnis: 16:9 / 2,39:1 Sound: 5.1

Zeitplan

Pre Production: Februar 2021 - August 2022 Production: September 2021, Sommer 2022 Post Production: September 2022 - Februar 2023 Verwertung: Februar 2023 - Januar 2024

Kontakt

aedw.film@gmail.com

Appendices

Creators

Christoph Amort Profile Picture
Christoph Amort

Drehbuch

Postproduction

Regie

Anonyme Person

Produktion

Oliver Leon Rienzner

Drehbuch

Kamera

Postproduction

Produktion