Stell dir vor du sitzt gerade vor dem Computer und willst dir auf Amazon deinen Lieblings 7€ Rasierer bestellen, als dich plötzlich jemand von der Seite anfährt: “Heast, kauf nicht immer auf Amazon ein, das ist scheiße von dir.”
Mit einer multimedialen Kampagne, bestehend aus Musikvideo, Website und Merchandise, wird auf ironische und humorvolle Art die Problematik des Individuums innerhalb des Kapitalismus behandelt. Genauer geht es darum, dass bei Problemen im Bereich Konsum die “Schuld” gerne an die Konsument*innen abgewälzt wird, anstatt die Machenschaften von Großkonzernen an den Pranger zu stellen.
Heißt das du und deine 7€ Amazon-Prime-Bestellung sind Schuld, dass Jeff Bezos mehr Geldscheine als Atemzüge hat und dabei Arbeitsrechtsverletzungen ignoriert werden? Du möchtest ja mit deinem abendlichen Online-Shopping auch nicht schuld daran sein, dass die Hilfsarbeiter*innen in den Amazon-Versandlagern extrem ausgebeutet werden. Aber Same-Day-Delivery ist schon ziemlich geil. Ähnlich wie du versucht auch der Protagonist und Künstler des Musikvideos Robert aka. Antiquarz am Anfang im Konsum mitzuschwimmen. Sein ständiger Begleiter ist Jeffrey, der als Glasfisch die Personifizierung des Kapitalismus darstellt und Robert in seinen Bann zieht. Er will immer mehr und mehr konsumieren und doch bringt der Zwiespalt des Konsums Robert um den Vers(t)and, bis er merkt, dass er (wortwörtlich) sein eigenes Gift trinkt.