UMBILICAL ROOM
Performance / Installation
’Umbilical Room’ ist eine Performance verschmolzen in einer Installation. Zusammengesetzt aus Live Audio und animierten und gefilmten Visuals. Projiziert wird der Raum mit mehreren Beamern und der Einlass ist nur Einzeln oder maximal zu zweit möglich.
‚Umbilical Room‘ ist der Versuch das Paradox des unerreichten Verlangens, des Unerreichbaren, die Erfüllung der Geborgenheit und deren Archetypen (wie Geburt) in fünf offenen Akten durch die Form des Narrativen einer Performance und der Beständigkeit einer Installation zusammenschmelzen zu lassen und das kritische Denken anzuregen. – Die Idee selbst ist die Geburt des Momentes, des ewigen Verlangens.
Die Suche nach der Vollendung nach dem wir in die Welt hinausgeworfen werden. Reflektion der eigenen Perfektion und der Erlösung durch den Zwang.
Die Performance wird live musikalisch umgesetzt, innerhalb der visuellen Installation werden Bühne, Bewegung und Art der Verbindung genau vorgegeben. Das Narrativ der paradoxen Suche nach Vollendung und Verbindung in der Sehnsucht. Wir erzählen eine Suche nach etwas, ermitteln den Urzustand und hinterfragen Zwänge, Leid, Perfektionszwang, aber auch das Füllen nach dem Loch der endlosen Erfahrung. Wir sehnen uns nach etwas, von dem wir nicht wissen, was es ist. Alleine innerhalb einer gefüllten Gesellschaft zu stehen und Platz für Jemanden zu finden.
Im Paradoxen erkennen wir die Wirklichkeit, denn es geht nicht um die Suche nach DER Wirklichkeit, sondern nach der Sehnsucht selbst sich dem hinzugeben; die ewige Suche als Auswirkung und Ziel. Erst durch die Trennung von gebundener Zufriedenheit (Entbindung) der Grund-Geborgenheit stellt sich heraus, selbst der*die Spender*in der Sehnsucht zu sein. Auf dem Weg finden wir Zuflucht in Dingen, in extremen Auszüge unsere eigenen Wahrheit und der des Verlangens; Bezug auf sich selbst ist der Mittelpunkt und doch der fernste Punkt dieser Arbeit, dadurch sich dem Umfeld und alles was es umgibt Bezug herzustellen. Das Vermögen des Begehrens. Das Ding/das Objekt ist reiner Mangel, ursprünglicher Verlust.
Der Verlust des Dings erzeugt das Begehren als Vermögen. Vermögen das schmerzt. Der Schmerz des Unerreichbaren beginnt mit dem Grundschmerz Extremsituationen/Traumata/Momente zu durchleben.
Die fünf Säulen der Performance sind: Womb, Fetish, Skin, Refraction und Detox. Mittels der Animation und dem Kontrast zu Real Footage erzeugen wir die einzelnen Sehnsüchte und die Metaebene darunter. Jeder Akt steht für sich, aber ist immanent für den Aufbau des Gesamten.
Die Performance wird besucht werden, um sich selbst einzuladen, sich mit unterschiedlichen Bereichen des ewigen Verlangens und Nicht-Stillen Könnens zu beschäftigen. Eine freie Darstellung, persönlicher Adaptionen, aber auch was Gesellschaft beziehungsweise Zwänge, Überkonsum, Waren-Fetisch, gesteuerte Selbst-Optimierung, innerhalb einer Gemeinschaft mit einem Selbst machen können. Sodass wir uns nach etwas sehnen, was nie das Verlangen stillen wird, sondern damit selbst das Suchen am Leben lässt. Die Innere Erkenntnis verlieren. Die Sprache zu sich verlieren. Doch die Bewusstwerdung dessen, löst vorerst eine leidende, schmerzende Erkenntnis wider. Die uns aber zu uns bringt und damit Freiheit und Gemeinschaft bringt. Die eigene Sprache wiederfinden. Nicht durch das Leiden, sondern dem Erkennen und Ablegen von Mustern und Zwängen, indem wir diese umarmen. Für sich selbst mit sich für alle.
Im Zentrum der Arbeit steht das Verlangen des scheinbar Unerreichbaren, das durch ein Zusammenspiel von Musik und digitalem Bühnenbild, in einem Stück aus fünf Akten als Gefühl vermittelt werden sollte.
Der Akt umfassend im Waren-Fetisch soll den Woll-Zustand widerspiegeln und ist selbst Grundsubstanz des paradoxen Narratives erstreckend über alle fünf Akte. Es werden stetig Fragen aufgeworfen, um Gefühle selbst entstehen zu lassen. Sich dem Moment hinzugeben, sich diesem stellen. Fragen zu stellen und diese unbeantwortet lassen, um selbst-kritisch und selbst kritisch zum Denken anzuregen, oder sich diesem frei in sich wirken zu lassen. Vergleichbar mit dem Gefühl etwas zu Verpassen, nicht dabei gewesen zu sein. Lücken füllen. Rausgerissen aus dem Alltag, Geborgenheit. Die einmalige Möglichkeit etwas zu erleben, was nur Jetzt passiert, wir dürfen nur zu zweit in den Raum, alle anderen bleiben draußen. Im Speziellen erinnern wir an die Waren-Fetischisierung.
Wir werden gesetzt, wir dürfen nicht frei wählen. Wir wollen das essen, was vor uns ist, aber es ist abgedeckt.
Aufstehen wollen, aber nicht dürfen; Essen wollen, aber nicht können; einen Platz von jemand anderen zugewiesen bekommen. Ohnmacht.
Gefühle der Andersartigkeit, ein Mittelpunkt des Selbst schaffen, Ängste darstellen.
Das sind Wege wie sich die Installations-Performance durch die Zeit schleust und Freiheit im Unfreien zulässt.
Somit beschäftigt sich ‚Umbilical Room‘ mit dem Gefühl des Verlangens in seinen puren Formen. Die Suche des Begehrten, dessen Erreichen und die darauf folgende Neu-Evaluierung leiten viele Entscheidungen des täglichen Lebens. Um dieses Gefühl und die damit verbundenen Entscheidungen eventuell besser zu verstehen, regt das Projekt mit abstrahierten Geschichten zu denken an.
Die Idee beginnt mit der Schaffung eines Raums, in dem die Menschen absolute Freiheit haben. Im Prinzip paradox, da sie nur in einem Raum "existieren" können. Diese Freiheit bietet sich an, so dass alle Besucher*innen dieses Raumes ihren eigenen Ton / Klang haben, der in verschiedenen Variationen ausgelöst werden kann.
Der Raum ist vollständig durch Visuals projiziert (ausgehängt durch Leinwände/Boden frei).
Weil sich jedes Bild mit der Perspektive des*der Empfängers*in ändert. Um diesen Perspektiv-Wechsel absolut wahnhaft, irrational, aber lebendig und natürlich zu machen, wird (fast) jede Sinneswahrnehmung extrem gespielt. Ziel ist es, statt ständige Bewegung oder das Ansehen des vermeintlich einzigen passiven Betrachters, eine statische Rezipient*innen Rolle zu erschaffen, die aber durch Verschmelzung von Sound und Bild in eine dynamische, bewegliche Eigenschaften besitzt und somit eine tiefere Ebene zu erfassen (dadurch wird der vermeintlich passive Rezipient*in ein aktiver Teil der Ausstellung/die Schaffung des Exklusiven und inklusiven Charakters). Dieser aktive Teil spielt direkt mit den Live Performer*innen in der Live Musik zusammen.
Kurzbiografien:
Julian Bertschler
https://www.instagram.com/j.kenjiaraki/
https://soundcloud.com/kenjiaraki
https://linktr.ee/kenjiaraki
Kenji Araki ist ein Sound-Künstler aus Österreich. Seine Kompositionen basieren auf der Dekonstruktion zeitgenössischer Club-Musik während diese mit düsteren Atmosphären und einer kinematischen Dimension durchzogen werden. Musikalische Erforschung und die Dissoziation von konventionellen Genre-Grenzen bilden den Kern seines künstlerischen Ethos und führen zu einem Sound der gleichzeitig rau, wütend, fremd, trist und schön ist. Sein Debüt-Album „Leidenzwang“ wird voraussichtlich noch 2021 veröffentlicht
Thelonious Hamel
https://www.theloniousmusic.com/
https://www.instagram.com/theloniousmusic/
https://soundcloud.com/theloniousmusic
Thelonious developed a style between sound design and music that flows together, so the recipient and the communicator are in a fluid exchange. The symbiotic emulsion of sound design and music meets an organic and at the same time artificial form with electronic tools. The focus is on the birth of your own idea.
The musician tries to give approaches so that the listener in focus can create music and ideas himself. The music can be understood in such a way that he wants to disappear and thus opens up a space for the other person.
Tobias Knoblechner
https://www.instagram.com/furiangabo/
https://soundcloud.com/princebootykiss
Tobias Knoblechner ist ein österreichischer Soundkünstler. Tobias kombiniert leidenschaftlich Stilelemente des Hip Hop mit Einflüssen von elektronischer, sowie experimenteller Musik. In seinen Produktionen verschmelzen unerwartete Samples unterschiedlichster Herkunft, die sich in immer wandelnden Soundlandschaften organisch miteinander verbinden. Die Resultate dieses Prozesses wirken dabei wie ein Schnipselteppich aus Ideen und Einflüssen, welche am Ende ein koherentes Soundbild ergeben.
Florian Weiermann
https://www.instagram.com/wei.flo/
https://portfolio.fh-salzburg.ac.at/users/florian-weiermann
https://www.whyflo.com/index.html
Bereits in jungen Jahren war Florian begeistert von Filmen, Büchern und Modellbau. Tagelang verbrachte er in der Werkstatt seines Vaters, um seine eigenen Fantasiewelten zu produzieren. Als sein Großvater ihm noch eine Filmkamera in die Hände gab, beschäftigte sich der Junge schon im Kindergarten nur noch mit narrativer Geschichtenerzählung und visueller Bildsprache. Die Gründung von Youtube ermöglichte Florian schließlich den Zugang zu Filmschnitt und später auch VFX.
Nach einer fünf-jährigen Ausbildung zum Grafikdesigner versuchte sich der Kreative für kurze Zeit in der Werbebranche. Allerdings störten ihn die kreativen und technischen Limitationen dieser Branche. Zusätzlich wurde er mehr und mehr von moralischem Zweifel geplagt, weshalb er 2018 beschloss, all seinen Fokus auf Computer Generierte Bilder und die damit verbundene Grenzenlosigkeit der visuellen Komposition zu legen.
© Bertschler, Hamel, Knoblechner, Weiermann
Umbilical Room
Hamel, Michael Paul Thelonious
+49 176 84220163
booking_thelonious@outlook.com // mhamel.mma-b2018@fh-salzburg.ac.at