Logline
Friedrich ist ein alter Erbsenzähler. Das sagt zumindest Gudrun, und die muss es ja wissen, weil immerhin ist das ja wirklich so passiert. Doch ohne Erbsenpflanze auch kein Erbsenzählen. Und so beginnt für Friedrich unerwartet eine nächtliche Odyssee auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Schließlich gibt es ja dreiundzwanzig Spuren. Es ist also nicht hoffnungslos.
Konzept
Geistiges Regelwerk und weltliches Chaos
Dieser Gegensatz ist ein zentrales Thema der Geschichte. Verkörpert wird er durch die beiden
Figuren des pedantischen Friedrich und des betrunkenen Vagabunden. Friedrich verharrt auf der
Stelle und der Vagabund zieht wahllos umher, wobei die Geschichte aus Friedrichs starrer Perspektive
erzählt wird. Friedrich gehört zu den Menschen denen fast Jeder einmal am Rande des
Lebens begegnet ist und deren Gesellschaft man eher meidet. Seine geliebte Erbsenpflanze ist
eine Metapher für die Ordnung, deren Routine erst durch ihren Diebstahl durchbrochen werden
kann.
„Ois vabodn.“
Diese Thematik zieht sich durch fast jede Szene und jeden Dialog. Meist sind es Kleinigkeiten,
wie das immer striktere Rauchverbot, die Überwachung durch Videokameras, der letzte freie
Abend der Junggesellen oder der existenzialistische Monolog des Vagabunden.
Das Regelwerk, die Erwartungen und Konventionen schnüren jeden der Protagonisten ein, die
unterschiedlich reagieren. Durch Pedanterie, Wahnsinn, Passivität, Sauferei, Kunst oder schlussendlich
Gewalt, wobei diese Gewalt mehr der Langeweile geschuldet ist.
Die Odyssee
Friedrichs Ausbruch aus seiner Routine, schickt ihn auf einen nächtlichen Streifzug durch die
weltliche Seite des Lebens. Hier sind die Situationen wirr und ungeordnet, zwischen Sinnhaftigkeit
und Belanglosigkeit. Ein chaotischer Strudel. Die einzigen Lichtblicke sind die verstreuten
Erbsen auf dem Boden, die noch vage an das vertraute Regelwerk erinnern. Friedrich folgt blind
diesen Brotkrumen. Seine Reise führt ihn bis zu der Auseinandersetzung mit den Jugendlichen
und schlussendlich zerbricht sein Weltbild völlig.
Versöhnung findet er jedoch am Schluss des Films, indem er die Erbse, als Symbol der Ordnung,
an den Vagabunden, die Personifikation des Chaos und der Unberechenbarkeit, übergibt. Die
Erbse schwebt. Ein winziges Wunder. Friedrich hat es jedoch gar nicht gesehen, denn auf Dauer
können sich Ordnung und Chaos nicht verbinden.