Identität ist Wandel
Was bedeutet Identität? Was ist Wandlung? Wie entsteht Identität?
Identität ist kontinuierlich veränderbar und verändert sich auch selbst kontinuierlich. Von Geburt an werden uns gewisse Dinge zugeschrieben, die sich dann vermeintlich als Ganzes verbunden als unsere Identität fixieren. Wir verändern uns während unseres Lebens; unsere Biologie, unsere Bildung, unsere Freundschaften und auch unsere Gedanken und Anschauungspunkte. Wir stellen uns vor, wir stellen uns jemandem Gegenüber vor. Diese Person fragt uns, wer wir seien, so könnten wir denken, uns mit unserer Identität zu beschreiben. Doch stellen wir uns nicht meistens mit einem gedachten Ich der Vergangenheit vor?
Diese Frage und der Prozess unserer Wandlung der inneren Person, unser gelebtes identitäres Ich, steht im stetigen Wandel. Die Installation ist ein lediglicher Versuch, eine Momentaufnahme von einem selbst abzulichten, das wir nicht in Worte fassen können. Diese soll Fragen evozieren, Gegenüberstellungen wahrnehmbar machen und letztlich eine kleine Forderung zur Frage nach dem Ich anregen. Der Versuch anzuregen, sich mit sich selbst zu beschäftigen, soll nicht konfrontieren oder gar triggern, nein es soll eher eine Akzeptanz, ein Herangehen, ein Zustand des in die Nähe Kommens, vielleicht sogar einen Handschlag mit dem Fatum der Frage nach dem Ich und seiner eigenen Identität, sein. Eine Darstellung einer Annäherung zur Frage wer Ich bin, und dem Vergeben und gleichzeitig fühlbar Machens, in welchem Wandel sich unsere Überzeugungen, und unsere Frage nach der eigenen Identität, sich stellen. Grundzüge unserer Identität bleiben gleich. Doch was bedeutet Identität?
Ursprünglich wäre eine Rauminstallation, die sich mit den Fragen: „Was bedeutet Identität?“, „Was ist Wandlung?“, „Wie entsteht Identität?“ beschäftigt, geplant gewesen. Da coronabedingt besuchbare Installationen 2021 nicht möglich sein werden, und auch die Dimension des Projekts dadurch verkleinert wurde, möchte ich einen Auszug davon, der Prozesscharakter hat, darstellen. Umgesetzt wird dieser Auszug durch eine audiovisuelle Dokumentation der geplanten Installation.
Die Dokumentation besteht aus mehreren Ebenen, die sich aus der textlich-lyrischen Ebene, der Interpretation der Schauspieler*innen, die Projektion auf diese und der musikalischen Ebene zusammensetzt. Die verschiedenen Darsteller*innen werden, während diverse Projektionen via Beamer auf diese abgebildet werden, gefilmt. Diese sind auf den vorgelesenen Text und Musik abgestimmt. Die Interpretation des Textes versucht, die Schönheit und die Zerrissenheit des Wandels einer Identität zu verdichten.
Die Mehrschichtigkeit der Ebenen wird durch die Wechselwirkung von Lichtprojektion und spontane Interpretation der Darsteller*innen, in einer Momentaufnahme des Sein-Zustands festgehalten.
Die Premiere des Projekts findet am 21. Mai statt.