Über das Projekt:
Kunstfigur ist das Masterprojekt von Maximilian Hödlmoser und Patrick Schmid.
Das 16 Track Album spiegelt verschiedene Stimmungen unserer Gedanken, die sich in tanzbarer Musik ausdrückt. Während des Schaffungsprozesses starb unsere Kunstfigur, womit die Musik immer mehr zu dem wurde, was die Künstler selbst ausmacht. "Kunstfigur" ist somit ein Album, dass die Gedanken der Künstler vollumfänglich wiederspiegelt und ganz ohne Alterego im klassischen Sinne auskommt.
Stilmittel sind zum großen Teil "Supersaw" Sounds und knackige Drums mit spannenden Vocalshots.
About the project:
Art figure is the master project of Maximilian Hödlmoser and Patrick Schmid.
The 16 track album reflects different moods of our thoughts, which is expressed in danceable music. During the process of creation, our artificial figure died, making the music more and more what the artists themselves are. "Art Figure" is thus an album that fully reflects the thoughts of the artists and works without alterego in the classic sense.
Stylistic devices are mostly "Supersaw" sounds and crisp drums with exciting vocalshots.
Der Prozess von einer fiktiven Kunstfigur hin zu einem Musikalbum.
STADIUM 1:
Die ursprüngliche Idee unseres Masterprojektes war es, eine fiktive Kunstfigur zu erschaffen, die als Medium gedient hätte, um auf gesellschaftskritische Themen aufmerksam zu machen, sowie auf soziale Missstände hinzuweisen. Als Orientierung haben wir uns im ersten Konzeptstadium des Masterprojektes mit dem Begriff Heimat und hedonistischem Konsumverhalten beschäftigt.
ENDE STADIUM 1:
Uns war es von Beginn an besonders wichtig, dass sich alle Projektbeteiligten mit der Vision des Masterprojektes identifizieren können und sich in ihrer teilhabenden Rolle wohl fühlen. Da wir uns innerhalb des Projektteams immer mehr von einem Konsens über Vision und Vorstellung des Projektes entfernt haben, hat es sich ergeben, dass nur noch Patrick Schmid und Max Hödlmoser im Masterprojektteam geblieben sind.
KONZEPT DES ZWEITEN STADIUMS:
„the medium is the message!” - “the audience is the producer!”
Inspiriert von Jacques Ranciere’s Werk Der emanzipierte Zuschauer wurde ein völlig neues Konzept entwickelt. Ranciere räumt dabei das Vorurteil auf, dass Kunstbetrachtende sehen und somit nicht verstehen. Dabei wird kritisiert, dass Betrachtende in Handelnde verwandelt werden, indem man den „blinden Betrachtenden“ durch Kunst auf beispielsweise gesellschaftliche Missstände aufmerksam macht. Die Emanzipation des Zuschauers ist also die Behauptung seiner Fähigkeit zu sehen, was er sieht, und zu wissen, was er darüber zu denken und damit zu machen hat. (vgl. Ranciere 2010).
Wir haben diese Kunstkritik von Ranciere aufgegriffen und für unser zweites Konzept instrumentalisiert, aber auch stark ummodelliert. Zum einen bestand die Idee darin, den Betrachtenden mit dem Schaffenden gleichzusetzen, indem die Betrachtenden – das Publikum - interaktiv in den Musikschaffungsprozess eingebunden werden. Einen weiteren Ursprung unserer Idee lässt sich zurückführen auf die luhmannsche Systemtheorie, sowie die Laws of Forms von George Spencer Brown. Vollzieht man eine Unterscheidung zwischen ZuseherIn und KünstlerIn würde trotz dieser Separierung die Beobachtung der ZuseherIn, in die Operation des Künstlers miteinfließen.
Wow, klingt kompliziert! Aber wie löst man so etwas?
Wir haben Armbänder bestellt, mit denen es möglich ist, biometrische Daten (x, y, z) zu erfassen. Diese Armbänder wären im Publikum verteilt worden an die Betrachtenden. Die erfassten Daten wären an eine API geschickt worden, die wiederrum Parameter unserer Live-Performance mitgesteuert hätte. Das heißt zu dem Input des ausführenden Künstlers wäre der Input des Publikums hinzugekommen und hätte somit die Musik mitgestaltet. Anhand der Interaktion des Publikums (z.B. schnelle oder langsame Bewegungen) hätte sich die Musik verändert und beeinflussen lassen vom Publikum.
STADIUM 2:
Die Umstrukturierung des Masterprojektteams hatte ebenso zu Folge, dass die ursprüngliche Idee der fiktiven Kunstfigur nicht weiterhin verfolgt werden konnte. Somit haben wir in einigen intensiven Brainstorming-Sessions ein weiteres Konzept entworfen. So ist die Idee der Kunstfigur im Prozess des Schaffens gestorben.