Infernales Denken - Masterthesis

MultiMediaArt, 2018

Denkt man an Howard Phillips Lovecraft, dann vermutlich als erstes an: Monster, Tentakel oder der große Cthulhu. Diese sind vermutlich am ehesten im allgemeinen Gedächtnis angekommen, auch wenn nicht überall zwingend Lovecraft genannt wird. So findet man Bezüge auf Lovecraft in Serien wie den Simpsons, Southpark oder Futurama, aber auch Hollywood-Großproduktionen wie Der Fluch der Karibik II erfreuen sich Lovecraftscher Szenarien. Ein wirklich gutes Beispiel, wie Lovecraft Horror und Science Fiction z.Bsp. in Filmen mitbeeinflusst hat, wäre die Alien Reihe - nicht nur Ridley Scott, sondern auch der Set Designer H.R. Giger nenne Lovecraft als großes Vorbild, letzterer benannte seine Autobiographie nach einer Erfindung von Lovecraft: Necronomicon. Aber neben dem auf Fantum basierenden Ruhm, den Lovecraft über die Zeit in Kennerkreisen erhielt, gibt es noch andere Seiten von Lovecraft, die eher weniger diskutiert werden. Lovecraft als Philosoph, Lovecraft als Schöpfer paranoider und xenophober Inhalte. In dieser Thesis möchte der Autor die stilistischen Charakteristika Lovecrafts herausarbeiten, vor allem jene, die direkt den Konnex Ausgrenzung und Anderssein thematisieren, bzw. dabei sogar unbewusst eine mögliche Philosophie des Werdens diskutieren. Hier werden wir jene Momente finden wo Lovecraft die genannten Themen in einer komplexeren Weise thematisiert als ein erstes drüberlesen enthüllen mag. Unter zuhilfenahme einiger Philosophen, die Lovecraft in ihren Denkraum mit aufgenommen haben, (darunter u.a. Deleuze, Woodard, Harman, Fisher, Žižek, Negarestani... ), und parallel mit soziologisch-philosophischen Konzepten die wir bei Foucault, Eribon und anderen finden werden, nicht zuletzt mit literaturwissenschaftlicher Auseinandersetzung (Todorov, Benjamin) wollen wir versuchen, eine Philosophie des Subjekts mit Lovecraft zu artikulieren, so wie es auch u.a. Patricia MacCormack oder Reza Negarestani tun. Es wird eine Begegnung mit dem Seltsamen, mit dem Unheimlichen, mit der Angst sein - jedoch stets zweifach. Seltsam als Teil des Inhalts, aber auch seltsam und furchterregend als Teil der Sprache, die von sich selber zu sprechen beginnt.

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