xxxx Project
Welche Gemeinsamkeiten finden sich in der Biopolitik Foucaults und der Psychopolitik Hans hinsichtlich ‚neoliberaler Machttechniken‘? Die theoretische Auseinandersetzung mit ‚neoliberalen Machttechniken‘ führt zu Michel Foucaults zentraler Theorie der Biopolitik. Bereits in den 1970er Jahren konstatiert Foucault eine biopolitische Machtausübung, die sich unter anderem in der Regulierung der Bevölkerung äußere. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts werde der Bevölkerungskörper durch Normierungen und Gesetze strategisch gelenkt und diszipliniert. Die netzförmig gestaltete Macht sei allgegenwärtig. Foucaults Postulat, wir würden einem von Biopolitik bestimmten Zeitalter leben, wurde damals wie heute zahlreich zitiert und weiterentwickelt. Byung-Chul Han sieht den Begriff der Biopolitik für das neoliberale Regime des 21. Jahrhunderts nicht mehr geeignet, da dieses primär durch psychopolitische Machtstrukturen charakterisiert sei. Das neoliberale Wirtschaftssystem sei somit nicht mehr durch die Kontrolle des Körperlichen, sondern primär durch die Kontrolle des Geistes bestimmt. Die Produktion von materiellen Erzeugnissen weiche der Schaffung von immaterieller Leistung und Informationen. Für Han verliert der Körper dadurch seine zentrale Position, die er noch in der Biopolitik Foucaults eingenommen hat. An die Stelle des Körperlichen tritt die Kontrolle der Psyche. Zwischen den beiden Theorien finden sich vier zentrale Überschneidungen im Aspekt des Neoliberalismus, des Panoptismus, der Pastoralmacht und des Humankapitals.

Appendices

Creators