Das Abgasrohr vibriert und dunkle Rauchschwaden schießen heraus, als der Motor sich in Bewegung setzt. Die Baggerschaufel nähert sich dem Boden und sticht mit mehreren Tonnen Kraft ein Loch in das noch feuchte Gras. Es muss Platz geschaffen werden für ein neues Einkaufszentrum, obwohl ein paar hundert Meter die Straße hinab ein leer stehendes Industriegelände vergebens auf neues Leben wartet. Stellen Sie sich ein Fußballfeld vor. Nun 160 Fußballfelder. So viel Fläche wird in Deutschland jeden Tag von uns "verbraucht", wie es im Fachjargon heißt; ich nenne es stehlen.

Stehlen, weil die Bevölkerungszahl und Industrie stetig zurück gehen und wiederverwertbaren Grund zurück lassen, der aber nur selten genutzt wird. Das Wort verbrauchen erweckt den Anschein als wäre die Natur ein Gebrauchsgegenstand und leugnet dass sie lebt und atmet wie wir.

Pflanzen sind der Grund, warum Tiere vor vielen Millionen Jahren an Land gehen konnten, da sie den nötigen Sauerstoff lieferten. Sie atmen was wir produzieren und wir atmen was sie produzieren. Es ist eine der ältesten Partnerschaften auf unserem Planeten. Aus diesem Grund lautet der Slogan dieser Kampagne auch "Natur ertrinkt im Teer Meer" und beschäftigt sich mit dem grausam brennenden Gefühl des Sauerstoffmangels.

Genau so grausam sollen die Motive dieser drei Plakate wirken, indem Sie Bäume, Pflanzen und Gräser mit menschlichen Organen darstellen, wie sie von großen Maschinen verstümmelt werden. Verstärkt wird dieses Gefühl durch die Verwendung des Vektor Stils. Im ersten Augenblick wirken die Poster wie bunte Cartoons, bis man die blutige Realität erkennt.

Der Sinn dieser Kampagne ist es den Leuten ins Gedächtnis zu rufen, dass die Natur ein gleichwertiges Lebewesen ist. Ein Lebewesen, das aber nicht für sich selbst sprechen kann und deshalb Menschen braucht, die clevere Entscheidungen treffen von denen beide Seiten profitieren.

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