In der vorliegenden Arbeit geht es um das Thema der filmischen Zeitlupe. Zeitlupe ist
ein filmischer Fachbegriff, der verlangsamt projizierte Filmabschnitte bezeichnet und
zu einem wichtigen Bestandteil filmischer Erzählmittel geworden ist. Dabei ist Zeitlupe
schon seit der Geburtsstunde des Kinos in Filmen vertreten. Zeitlupe ist aber eben auch
ein Begriff, der nicht nur Filmbegeisterten und Personen aus der Kinobranche geläufig
ist sondern Einzug in unseren Alltag und in unser allgemeines Sprachjargon
gefunden hat. Das Verlangsamen einer bestimmten Aktion löst Bewunderung und
strahlt ästhetische Kraft aus. Zeitlupe ist aber vieles mehr als ein reines ästhetisches
Stilmittel. Zeitlupe ist ein vielseitiges Hilfsmittel für Filmemacher, um etliche narra-
tive Funktionen eines Filmes zu erfüllen oder zu erweitern. Ausschlaggebend für die
Arbeit war für mich vor allem die Frage, ob Zeitlupe die filmische Wahrnehmung des
Zuschauers erweitern kann und welche Unbekannten durch die gezielte Verwendung
sichtbar werden können. Die Sicht auf meine praktischen Arbeiten spielt natürlich auch
eine große Rolle, kann ich die, aus der Arbeit gewonnene Erkenntnis hoffentlich gut in
meine zukünftigen Werke einfließen lassen. Die Arbeit begleitet den Leser dabei von
einem theoretischen Teil rund um die Entstehungsgeschichte und dem technischen
Hintergrund des Stilmittels über die vielschichtige Verwendung von Zeitlupe in der
Filmgeschichte bis hin zu der möglichen Beantwortung der Forschungsfrage an Hand
einer Untersuchung der unzähligen Funktion, die die Zeitlupe im Rahmen eines Filmes
übernehmen kann. Dabei ist es mir sehr wichtig auch den weniger filmaffinen Lesern
einen guten Einblick in die faszinierende Welt des Filmes und speziell dessen Stilmittel
Zeitlupe zu geben.