Im Bundesland Tirol zählt „Watten“ als das beliebteste Kartenspiel, welches im alltäglichen Leben zwischen mindesten zwei SpielerInnen gespielt wird. Zu diesem Spiel werden Doppeldeutschen-Karten verwendet.
Egal wo oder mit wem ich Watten gespielt habe, stets wurde mit ein und derselben Version der Karten gespielt. Im Vergleich zu den französischen Karten, scheint es bei den deutschen Karten keine Variation im Design zu existieren.
Als Medien Designerin und Illustratorin setzte ich mir das Ziel ein neues Design für die deutschen Karten zu entwerfen, um eine Alternative zu den bisherigen Kartendecks anbieten zu können. Um in Gänze eine Alternative zu gestalten, schlug ich im Design, im Vergleich zum gewöhnlichen Design, eine konträre Richtung ein.
Bei der Analyse von dem originalen Kartendeck stachen jene Karten mit Darstellungen von Personen hervor. Diese waren, bis bei den Ass-Karten, nur männlich besetzt. So lag mein Augenmerk vorrangig auf alle figurativen Ränge („Unter“, „Ober“ und „König“), die ich ausschließlich weiblich besetzte. Um Verwirrungen bezüglich Design und Rang auszuschließen, beschriftete ich jede Karte mit dessen Rang. Dabei wird sowohl der weibliche als auch der männliche Term (z.B. „Unterin“ und „Unter“) verwendet. Somit wird der männliche Teil nicht aus dem Design ausgeschlossen, im Gegensatz zum gewöhnlichen Design, welches sich nur auf das Männliche beschränkt.
Um allgemein das „weibliche“-Design zu unterstreichen, verwendete ich für die Symbole eine starke Assoziation zum Weiblichen: Blumen und Pflanzen. Zum einen werden seit je her Blumen als Dekoration verwendet. So setzte ich beispielsweise die Blume „Tränendes Herz“ ein, um das Symbol Herz darzustellen, oder für „Schelle“ eine gelbe Blume, die ihre Blüte von oben herab hängen lässt.