Project Masterthese: Meditation versus Multitasking

Masterthese: Meditation versus Multitasking

MultiMediaArt, 2014

In der spätmodernen westlichen Gesellschaft findet sich nach Hartmut Rosa eine Grundtendenz, welche sich durch soziale, kulturelle, politische und ökonomische Bereiche zieht: die Beschleunigung. Zunehmend verändert sich die Art und Weise der Individuen ‚in die Welt gestellt zusein‘. Da Zeit einen durchaus normativen Charakter aufweist, üben Zeitstrukturen einen fast schon totalitären Zwang auf sie aus. Darüber hinaus spielen die Verheißung der Beschleunigung und das ‚Projekt der Moderne‘ eine wesentliche Rolle im Leben der Subjekte. Je mehr sie sich auf diese Konzepte einlassen, desto eher sind sie damit beschäftigt Optionen anzuhäufen, Brände zu löschen, Zeit zu sparen. Doch für die Dinge, die sie glücklicher machen könnten, bleibt am Ende keine Zeit mehr. Oder vielleicht doch, wenn sich mehr beschleunigt wird? Es wäre jedoch undifferenziert und falsch zu behaupten, dass heutzutage alles schneller wird. In der Tat verlangsamen sich auch Prozesse. Somit gibt es in der Spätmoderne auch eine Entschleunigung. Beide Tendenzen - Beschleunigung und Entschleunigung - werden in dieser Masterthese mit den Beispielen von Multitasking und Meditation verknüpft. Diese Verhaltensweisen stellen besondere Trends in der Spätmoderne dar und werden daher gesondert untersucht. Multitasking als Folge der Zeitknappheit und Beschleunigung des Lebenstempos stellt nach wissenschaftlichen Meinungen langfristig gesehen keine Strategie zur Lösung des Zeitproblems dar. Meditation hingegen findet nicht nur durch das Wachsen buddhistischer Zentren größeren Eingang in den Westen, sondern auch als Therapie in der westlichen Medizin. Studien von bspw. Sara Lazar und Peter Malinowski untersuchen ihre positive entschleunigende Wirkung. Die Ergebnisse sind derzeit sehr überzeugend. Ein allgemein gesteigertes Wohlbefinden wird von der Wissenschaft weniger spannend empfunden, als die Steigerung der Leistung des Gehirns bzw. das Aufhalten von altersbedingtem Abbau der grauen Substanz in manchen Gehirnarealen. Der Frage nach der Aufhebung negativer Effekte des Multitaskings durch positive Effekte der Meditation beinhaltet zusätzlich den Ansatz einer Suche nach dem ‚guten und erfüllten Leben‘. Eventuell wird schon in den jeweiligen be- und entschleunigenden Verhaltensweisen der Versuch unternommen, Glück zu erlangen. Dieses erfahren die wenigsten Menschen der heutige Zeit. Mit dem flechten von Verbindungen zwischen Beschleunigung, Multitasking und Meditation wird versucht eine Lösung zu dem Problem vorzuschlagen.

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