Das Wort Kaleidoskop stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie “schöne Formen sehen”. Das Kaleidoskop spiegelt Gegenstände unserer Wahrnehmung durch verschieden angeordnete Kristalle. Es entstehen vielfältige symmetrische Muster, die durch minimalen Bewegungen verändert werden.
“Wenn Sie ein Kaleidoskop nehmen und dieses lange Zeit drehen, dann werden Sie das Gefühl haben, dass Anordnungen sich bilden und wieder zerstört werden.” (Lévi-Strauss in Reif 1973).
Sieht man durch das Kaleidoskop wird unser visuelles Bild dekonstruiert und aus unterschiedlichen Fragmenten zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. Dieses Prinzip übertrage ich auf eine auditive Ebene. Dabei übernimmt der Betracht er selbst die Rolle des Kaleidoskopes, in dem er durch Bewegung und Position im Raum die grundlegende Charakteristik (die Facetten) des Sounds verschiebt und dadurch neue Strukturen entstehen lässt.
Zusätzlich werden die Informationen und Daten der auditiven Ebene entnommen, analysiert und auf die Visualisierung übertragen.
Der Betrachter bestimmt die Struktur ohne zu wissen nach welchen Gesetzmäßigkeiten sich diese formiert. Ausgang sind bekannte Geräusche im Kontrast Natur / Industrie.
Natur: Wasser, Regen, Luft, Wald, Dschungel
Industrie: Maschinenklänge, Düstere Hallen, Motoren, Stadt
Die Gegebenheit uns bekannter Geräusche (natürlich, künstlich) wird mittels Granularsynthese dekonstruiert und es ensteht eine neue, abstrakte, tiefere Form der Wahrnehmung.
Die Installation wird in einem dunklen Raum aufgebaut.
Für das Tracking der Bewegung und Position des Betrachters wird eine Microsoft Kinect-Kamera, für die Verabeitung der Daten wird die Software “Synapse” verwendet. Die analysierten Bewegungsdaten werden mittels “Max/MSP” Schnittstelle an die jeweiligen Instrumente und Effekte in Ableton Live überliefert.
Als Grundklang der Atmosphäre für die Granularsynthese werden einerseits natürliche Geräusche, wie zb. Regen, tropfendes Wasser, Wind; andererseits im Kontrast industrielle Geräusche, wie zb. Motor/Maschinengeräusche, aufeinander reibendes Metall verwendet.
Die daraus entstehenden akustischen Strukturen werden mit Processing (in Verwendung mit minim library) visualisiert und an die Wand projiziert. Dabei werden S/W Fotos der ausgehenden Form zb. Wasser so angeordnet und gespiegelt, dass es den ähnlichen Effekt wie ein Kaleidoskop hervorbringt. Die Verschiebungen und Spiegelungen zeigen sich in Wirkung und Wechselwirkung mit dem Betrachter und dem Klang.