Project QPT1 human imprint in sound structures

QPT1 human imprint in sound structures

MultiMediaArt, 2013

[Beobachtung] Ich fahre abends mit der Regionalbahn Richtung Hallstatt, und das Summen der Lüftung und die Rollgeräusche der Bahn unterstützen die einschläfernde Wirkung der einsetzenden Dämmerung. Ich bin der einzige Fahrgast im nun leeren Waggon. Die Bäume ziehen vorbei, mal schneller, mal langsamer. Plötzlich erschrecke ich furchtbar, da ich meinte, jemanden hinter mir tief einatmen zu hören. Mit einem Schlag bin ich hellwach. Im halbwachen Zustand hatte mir meine Wahrnehmung einen Streich gespielt, und die Fluktuation des Lüftungsgeräusches als Atemgeräusch interpretiert.

[Fragestellung] Spricht uns ein (Geräusch) Sound mehr an, wenn er humanoiden Charakter aufweist, oder wenn, zwar verdeckt von anderen Klanggebilden, und dadurch nicht direkt ortbar, ein menschliches Element versteckt oder verdeckt in einen Soundtrack eingebettet wird?

Kann diese Information, die in der menschlichen Stimme „mitschwingt“ (individuelle Formanten), auch bloß durch synthetische Elemente oder maschinell erzeugte Samples angedeutet werden? (Bsp.: sidegechainte Hallfahne, die in moderner House-Musik den menschlichen Atem simuliert; Drumreverb; Glas auf Metall)

Atemgeräusche / Herzschlag / Kratzen an der Haut / streichen durch die Haare /Schluckgeräusche / Zähne aufeinander beissen / Speichelfunktion / Augenzwinkern Das sind alles Geräusche, auf die wir meist nicht bewusst achten, die wir aber jeden Tag in ruhiger Umgebung tausende Male hören, und die dadurch fest mit unserem auralen Gedächtnis verbunden sind.

Documents

Appendices

Creators

Anonyme Person

Sounddesign