Weder in der Kunst, noch im Design gilt der Animationsfilm – nach einem herkömmlichen Verständnis – als Leitmedium par excellence; doch gerade als relativ unvoreingenommenes Medium bieten sich ihm somit andere Chancen, das Spannungsverhältnis zwischen Design und Kunst zu diskutieren, als etwa dem Gemälde, der Skulptur oder dem Plakat. „Prologue“, ein animierter Kurzfilm, versucht, ebensolch andere Möglichkeiten auszuloten und neue Stoßrichtungen in den Diskurs einzubringen.
Die Besonderheit dieses Animationsfilms ist, dass der visuelle Stil sich wechselt und so die Geschichte, als auch die Gesamtästhetik beeinflusst und verändert. Das Spiel mit narrativer Stringenz und der völlige Verzicht auf gesprochenen Dialog lassen den Film zwischen Eindeutigkeit und Ambiguität oszillieren, die Grenzen zwischen Design und Kunst verschwimmen. „Prologue“ versteht seine Aufgabe nicht darin, neue thematische Grenzen zu ziehen; vielmehr ist es seine akzentuierte Unschärfe, die neue Anknüpfungspunkte bieten soll.