Ganz nebenbei sind wir eingetreten in die Welt der Bits und Bytes. Dank smarter Mobiltelefone können wir buchstäblich auf Schritt und Tritt verfolgt werden. Mit jeder Lebensäußerung auf Social Networks, bereichern wir irgendwo einen Datenpool, der analysiert, gefiltert und interpretiert werden kann. Die Verdatung der Gesellschaft macht vor kaum einem Lebensbereich mehr halt.
Ganz nebenbei zerfranst im Zuge dieser Verdatung auch ein Konstrukt, welches bis dato als unantastbares Grundrecht in allen modernen Demokratien, als fest verankert galt: Das Recht auf Privatsphäre. Doch angesichts der Offenheit und Unbekümmertheit mit welcher private Fragmente zunehmend ihren Weg in die Öffentlichkeit finden, scheint dieses Recht kaum noch eingefordert zu werden. "Transparenz statt Privatsphäre" lautet das Diktum der Post-Privacy, dem Zeitalter nach der Privatsphäre.
Die möglichen Auswirkungen dieses transparenten Umfelds auf die Gesellschaft, stellen das Forschungsinteresse der Masterthesis von Georg Pircher Verdorfer dar. In der Gegenüberstellung der Argumentationen von Post-Privacy-BefürworterInnen und -SkeptikerInnen werden die vielen Risiken aber eben auch Chancen der Post-Privacy aufgezeigt. Darüber hinaus bietet diese Arbeit einen historischen Überblick zur Entwicklung des Wertes der Privatsphäre sowie eine Beschreibung der gesellschaftlichen Metaprozesse, welche die Popularisierung der Post-Privacy forcieren.
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Post-Privacy Masterthesis