"Uncover a mystery" hieß unser Thema für die Gestaltung eines Logos. Da fiel mir sofort die Walnuss ein. Für das ungeschulte Auge ist es ganz klar: Unter der harten Schale befindet sich ein weicher Kern. Doch was ist, wenn man sich nicht auf dieses Vorurteil konzentriert, sondern ganz andere Annahmen trifft. Immerhin: Bevor man sie öffnet, kann man sich nicht sicher sein, was sich darin befindet. Stephen Hawking sprach beispielsweise vom "Universum in der Nussschale".
Meine Recherchen führten mich auf eine Oddysee unterschiedlichster Begrifflichkeiten. Die Walnuss stand als Synonym für Fruchtbarkeit, Juwelen, antike Götter, Jesus, Gift und den Teufel. Diese widersprüchlichen Begriffe gegenüberzustellen schien nahezu unmöglich. Schlussendlich entschied ich mich die Walnuss als Synonym für den Blick über den Tellerrand zu nehmen. Denn hinter der Walnuss befand sich tatsächlich ein eigenes Universum, allerdings nicht im physikalischen Sinne.
Das Logo sollte dazu animieren, selbst triviale Befindlichkeiten von allen Seiten zu betrachten. Die Nuss verschmilzt mit einem Fragezeichen, welche auf das Mysterium verweist. Die leicht geöffnete Schale verlockt den Betrachter wie der Anblick einer halboffenen Schatzkiste, gleichzeitig scheint die Walnuss ihn aber auch bedrohlich anzulächeln. Auch der Spruch "INSIDE" kann von zwei Seiten betrachtet werden. Einerseits als "Inside?" (engl. für "Was ist da drin?") andererseits auch als "Inside(!)" (lat. Befehlsform "Versetz dich hinein!".
Da meine Recherchen ihr eigenes kleines Universum erschaffen hatten, entschied ich mich den Text für das Fach "Visuelle Werkzeuge" als 12-seitige Broschüre auch grafisch aufzubereiten.