Ein Hühnerleben in der Konsumgesellschaft ist nicht
besonders beneidenswert. Das gemeine Masthuhn lebt
nicht länger als ein Jahr und sieht ausser bei den Transporten
zwischen den verschiedenen Stationen die es im
Wachstumsprozess durchlebt, kein Tageslicht. In Ställen
zu Tausenden untergebracht verbringt es ein trostloses
Leben, das nur aus Fütterung und Wachstum besteht.
Die Eierproduktion ist dabei meist nur ein gewinnbringendes
Nebenprodukt, das die Zucht der Hühner mit
sich bringt. Das Huhn wartet also symbolisch betrachtet,
sein ganzes Leben lang auf seinen Tod.
Die Tragödie dieses Daseins, wird in dem akkustischen Werk
durch die emotionale Kraft der Musik ausgedrückt. Die
melancholischen Melodien des Orchesters verbinden sich
schwebend mit den perkussiven Instrumenten und stellen
so die durch industrialisierung der Fleischproduktion und
übermässigen Fleischkonsum der Gesellschaft entstandene
tragische Lebensphilosophie des Huhns dar. Die Kombination mit Tonaufnahmen aus den Zuchtstätten und "Hühnergeschrei" verstärkt die Stimmung und emphasiert die Tragödie die einem beim Hören unter die Haut geht.