Diese Arbeit untersucht Improvisation als ein Mittel zur Komposition. Sie findet den Ursprung dieser in dem Spieltrieb von Warmblütlern und sieht eine Beziehung zwischen der Entstehung von Sprache Durch die Entwicklung der Notation in der westlichen Gesellschaft scheint Improvisation eine Tätigkeit zu sein, die grundlegend anders als Komposition ist. Selbst Lexika und Enzyklopädien liefern keine einheitlichen Definitionen der Improvisation.
Sie manifestierte sich in den jeweiligen Stilepochen vom Mittelalter über den Barock und die Klassik bis hin zum 20. Jahrhundert unterschiedlich und wurde ebenfalls immer anders bewertet. Man kann im 19. Jahrhundert von einem Verlust der Improvisation als Aufführungspraxis sprechen.
Ab der Entstehung des Jazz im 20. Jahrhundert gewann die Improvisation wieder an Bedeutung und nahm immer radikalere Formen an. Hierunter fallen der unkonventionelle Umgang mit dem musikalischen Instrumentarium von John Cage, die Entwicklung der avant-gardistischen Freien-Improvisation und grundlegende Veränderungen der Aufführungskonventionen.
Diese Arbeit schließt mit einem Blick in die Gegenwart ab, indem auf aktuelle Phänomene und Entwicklungen hingewiesen wird. Sie versucht, die Improvisation in ihrer Komplexität zu erfassen und argumentiert dafür, dass sie nicht als Gegensatz zur Komposition, sondern als integraler Bestandteil des kompositorischen Prozesses anzusehen ist.
Werk:
In dem Werkteil arbeitete ich mit einem vier-seitigen Fender Jazz-Bass, einem alten Sopransaxophon, einer akustischen Gitarre mit Nylonseiten und diversen Perkussionsinstrumenten neben unkonventionellen Klangerzeugern wie meiner Computertastatur, unterschiedlich gefüllten Gläsern und Aufziehspielzeugen. Mit diesen Instrumenten wurden improvisatorische Ideen in einem kompositorischen Rahmen erforscht, während absichtlich die Verwendung von elektronischen Geräten vernachlässigt wurde.