Thesis
Der theoretische Teil der Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem amerikanischen Zeichentrickfilm der 1950er. In diesem Jahrzehnt suchten viele FilmemacherInnen nach einer Alternative zu dem von Walt Disney etablierten Ziel, realistische Welten zu erschaffen. Dabei orientierten sie sich an den Stilrichtungen der bildenden Kunst in der Moderne und versuchten Erkenntnisse dieser in die Sprache des Trickfilms zu adaptieren. Die dabei am häufigsten verwendeten Stilmerkmale waren die freie Linienführung, die expressionistische Farbgebung, fehlende Raumillusion durch flache Bildgestaltung, blockhafte Formgebungen, das experimentelle Darstellen von Bewegungen und funktionales Design.
Die Arbeit beschäftigt sich sowohl mit dem amerikanischen Zeichentrickfilm der 1950er als auch damit, wie die Entwicklungen dieser Ära den heutigen Animationsfilm beeiflussen. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem computergenerierten 3D Film, der wie auch der amerikanische Zeichentrickfilm vor den 1950ern oft einen realistischen Stil anstrebt. Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse werden schließlich im Werk, einem kurzen 3D Film angewendet. Dieser setzt sich thematisch mit der Rolle der Frau in den 1950ern auseinander, und soll eine Anwendung der ästhetischen Stilmittel dieser Zeit auf einen computergenerierten 3D Film aufzeigen.
Die Arbeit soll so eine Antwort auf folgende Frage bieten: Wie konnen ästhetische Merkmale, der von der Moderene gepragten amerikanischen Zeichentricklme der 1950er auf einen computergenerierten 3D Film angewendet werden?
Werk
Da sich der theoretische Teil meiner Arbeit mit einer Emanzipation des Zeichentrickfilms beschäftigt, war es nur passend, Emanzipation als Thema für den zur Thesis gehörigen Film heranzuziehen. Als sowohl offensichtlich, als auch Stimmig erwies sich dabei die Verwendung einer mit unzähligen Klischees belastete Figur der 1950er in Amerika , der braven Hausfrau.
Als Hauptinspirationsquellen diente zwei populäre Zeichentrickreihen der 1950er. Eine ist die von den Disney Studios produzierte "How to . . .“ Reihe mit Goofy, die Inspiration sind Tex Averys "The . . . of Tomorrow” Filme. Beide Filmreihen können als Pseudodokumentarische gesehen werden. Es werden von einer Off- Stimme entweder Anleitungen geben oder Produkte vorgestellt, das gesprochene ebenfalls in kurzen Animationsclips dargestellt. Zwischen dem bildlich dargestellten und dem Gesprochenen entsteht dabei im Laufe des Films eine immer größere Divergenz. Der Humor dieser Filme speist sich sowohl aus der Absurdität des Dargestellten, wie auch durch die simple und höchst reduzierte Animation.