Von der gegossenen zur digitalen Schrift. Die formbedingte Veränderung der gedruckten Schrift unter dem Einfluss der Technik.
DiplomarbeitMaria Lechner. MMA 2004 . Fachhochschule Salzburg . Studiengang MultiMediaArt
ThesisIn der Arbeit werden vordergründig die Themen rund um Schrift und Typografie behandelt. Dabei findet zu Beginn eine Erklärung beider Begriffe statt. In einem historischen Abschnitt erfolgt die Betrachtung des Bleisatzes und des Fotosatzes. Die Aspekte von Schrift und Technologie stehen dabei im Vordergrund der Forschung. Im digitalen Zeitalter sind neue Anforderungen an die Schrift gestellt, welche die Grundlage der Untersuchung im Kapitel ›Schrift im Computersatz‹ darstellen. Neben den technischen Entwicklungen stellen die Begriffe Form und Funktion eine wesentliche Thematik der Diplomarbeit dar. Diese beziehen sich auf die formal-ästhetische Ausprägung der Schrift und auf deren funktionelle Bestimmung. Die grundsätzliche Frage, die dieser Arbeit zu Grunde liegt, ist, ob technische Entwicklungen Einfluss auf die Form der Schrift nehmen bzw. ob formale Ausprägungen in der Schrift aufgrund technischer Begebenheiten passieren. Die Frage wird durch die theoretische Arbeit behandelt und erfährt im letzten Kapitel, der Conclusio, ihre Beantwortung.
"Die Form der Schrift entsteht durch ihre Funktion und meist auch durch die Technik, die auf sie einwirkt."Werk
Die grundsätzliche Idee besteht darin, eine Schrift zu entwickeln, die für große Schriftgrade einsetzbar ist. Die Betonung liegt dabei auf der Form der Schriftzeichen im Gegensatz zur Funktion, die in den Hintergrund tritt. Eigenschaften wie gute Leserlichkeit sind für dieses Schriftprojekt zweitrangig. Das Augenmerk liegt auf der Formfindung.
Das Alphabet sollte prägnant geformte Einzelbuchstaben aufweisen und in ihrer Ausprägung als Versalschrift zur Verfügung stehen. Eine gerade Linienführung kombiniert mit weichen Linien soll ein modernes Schriftbild erzeugen. Durch sogenannte Schwünge für manche Ober- sowie Unterlängen soll Dynamik erzeugt und das Schriftbild aufgelockert werden. Die Idee für diese ›Schwünge‹ liegen in Schnabel eines Vogels, genannt Ibis, der im Zoo mein Interesse weckte. Es ist der Versuch, die markante Schnabelform in einer eher geradlinig geprägten Schrift zu vereinen. Mit der Verwendung von Serifen an ausgewählten Stellen soll außerdem eine Akzentuierung vorgenommen werden.
Der Ausgangspunkt für die Formgebung der Schrift liegt im Buchstaben R. Aus der Formeigenschaft des großen R wurden die Formen für die restlichen Buchstaben abgeleitet und entsprechende Schriftzeichen entwickelt.
Das visuelle Konzept und die Formensprache für die Displayschrift sind eine Synergie aus persönlichen Empfindungen und Inspirationen aus der Tierwelt.