Thesis: This is the story of the advancing rails in cinema - über Film und Eisenbahn
Werk: (14)35mm
Forschungsfrage: Wie sehr haben Lokomotive und Film gemeinsam an einem neuen Sehen mitgewirkt und was konnte aus dem Zusammenhang daraus entstehen?
Kurzfassung: In dieser Arbeit untersuche ich den Topos von Eisenbahn und Film. Dabei geht es grundsätzlich um Bewegungen: virtuelle und physische Reisen.
Die Entwicklung des Reisens ist gekoppelt mit dem Interesse an Erlebnissen und Erfahrung. Eine geschichtliche Schilderung der Entwicklung von pre-kinematographischen Apparaten und Reisemöglichkeiten kennzeichnet die Grundzüge der modernen Erlebniskultur. Im Umbruch zur Moderne hält die Eisenbahn Einzug. Die von ihr ausgelösten Veränderungen haben die Ausprägung und Erlernung des panoramatischen Blicks zur Folge. Dieser bedingt im Weiterem das Betrachten von Filmen. L‘arrivé d‘un train à la Ciotat (1895) gilt als einer der ersten Filme und stellt dazu einen wichtigen Moment der Film-Eisenbahn-Geschichte dar. Panoramatisches Sehen wird durch ihn angewendet und zugleich repräsentiert. Dieses Ur-Motiv einer einfahrenden Eisenbahn wird in den darauf folgenden Jahren oft kopiert und führt zum Filmgenre des Eisenbahnfilms. Diese Filme verwenden das Motiv der Eisenbahn in verschiedensten Funktionen: narratives Vehikel, Symbol und Setting.
In meinem Film (14)35 mm versuche ich die Verbindungen zwischen Film und Eisenbahn praktisch auszuloten. Ich habe diverse Darstellungsmodi, wie Eisenbahn im Film repräsentiert sein kann gesammelt und katalogisiert. Mein Werk destilliert gewissermaßen die Essenz dieser Einstellungen aus der gesamten Filmgeschichte. So kann sich eine durchgehende Bewegung ergeben die 1895 bei den Gebrüdern Lumiére startet und durch zeitgenössische Filme fortgesetzt wird.
Wien, 2008/09