Forschungsfrage
Worin besteht die Faszination, mediale Gewalt als Mittel zur Selbstdarstellung einzusetzen?
Thesis
Seit Anbeginn der Kulturgeschichte spielen Medien eine wichtige Rolle für Informationsverbreitung und Unterhaltung. Von den Höhlenzeichnungen bis zum drahtlosen High-Speed-Internet haben sich die Medien radikal entwickelt. Diese Diplomarbeit erörtert Chancen und Risiken, welche die Nutzung der neuen Medien für Kinder und Jugendliche mit sich bringt.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen: mediale Gewalt, mediale Selbstdarstellung, Online Mobbing und das Phänomen der sogenannten Happy Slapping Videos, sowie die Bedeutung dieser Erscheinungen in der zeitgenössischen Jugendkultur. Zudem wird noch der Frage nachgegangen, was die scheinbar zunehmende Verrohung der Jugendlichen verursacht.
Der Ursprung des Voyeurismus wird ebenso aufgezeigt, wie der Zusammenhang mit dem Wandel vom passiven Medienkonsum, hin zum Web 2.0, welches praktisch jedem ermöglicht, binnen Minuten vom Konsumenten zum Produzenten zu werden. Der scheinbar neue Trend zur übertriebenen Selbstdarstellung im Internet, ist in dem in dieser Arbeit angeführten Ausmaß, erst mit den entsprechenden technischen Optionen aufgetreten.
Auch vollkommen neue Arten der Gewalt sind mit dem Web 2.0 in Erscheinung getreten, wie z.B. das oben aufgeführte Online-Mobbing. Das breite Spektrum an neuen Möglichkeiten erfordert auch eine erhöhte Kompetenz im Umgang mit diesen Medien.
Diese Medienkompetenz muss Kindern und Jugendlichen vermittelt werden. In dieser Diplomarbeit geht es zudem noch um Präventivmaßnahmen, die Gewalt unter Jugendlichen verhindern können. Außerdem werden Lösungen vorgestellt, die straffälligen Jugendlichen einen Ausweg aus der Gewaltspirale öffnen und Perspektiven friedlicher Konfliktbewältigung aufzeigen sollen.
Werk
Eine Werkoption zu wählen stand von vorneherein fest. Ein Dokumentarfilm zum Thema Happy Slapping ist eine enorme Bereicherung für die Thesis, da er gezielt auf einen wichtigen Teilaspekt der Arbeit eingeht. Er erläutert die Probleme neuer Medien und vermittelt Lösungsansätze, wie man Kindern und Jugendlichen die richtige Medienkompetenz beibringen kann. Die Wahl des Genres Dokumentarfilm ist passend. Auf eine sehr ruhige Art und Weise werden in Gesprächen und Interviews gezielt Informationen dargestellt. Ohne durch große Effekte abgelenkt zu werden, können sich die ZuschauerInnen auf die Inhalte des Films konzentrieren.
Seit Anfang des Jahres 2008 wurde im Internet über das Thema Online Communities und Cyber Mobbing recherchiert. Der Produktionszeitraum des Films war auf Oktober 2008 bis Januar 2009 angesetzt. Die InterviewpartnerInnen für den Dokumentarfilm wurden im Internet, bei öffentliche Stellen und Einrichtungen recherchiert, so wie über mündliche Empfehlungen ausgewählt. Die Kontaktaufnahme wurde stets über email realisiert, dabei wurde der Erstgutachter Erik Winker immer über den Emailverkehr auf dem Laufenden gehalten. So konnte er den Verlauf des Projekts immer nachvollziehen. In regelmäßigen Abständen wurde Herr Winker auch zusammenfassend über den Stand des Films informiert.
Konzeptionell wurden erst die Interviewtermine fixiert. Da es sich bei den ProtagonistInnen um sehr beschäftigte Menschen handelt, war es notwendig, die Interviews schon lange Zeit im Voraus zu vereinbaren. Anhand des Forschungsinteresses ließen sich sehr gezielt Fragen formulieren, welche auf die jeweiligen InterviewpartnerInnen abgestimmt wurden. Mit den Aussagen der GesprächspartnerInnen war es möglich ein rundes Dokumentarisches Werk zu erstellen, welches sehr schön die Aussage der Thesis unterstreicht.
Gedreht wurde in zwei Grundschulen im Landkreis Traunstein, in München, Koblenz und im Salzburger Land. Um an den Schulen drehen zu dürfen mussten Drehgenehmigungen von den DirektorenInnen und dem staatlichen Schulamt eingeholt werden. Die Drehtermine überstiegen zeitlich kaum zwei Stunden, da die InterviewpartnerInnen für mehr keine Zeit hatten. Dennoch war es möglich, nach einer kurzen Besprechung des Themengebietes, 35- 45 Minuten Material zu produzieren.
Kameratechnisch war es möglich den kompletten Film auf der Sony A1E und Mini DV zu drehen. Als Format wurde Pal gewählt, da der spätere Film auch in Pal erstellt werden sollte. Da der Film auf größere Effekte verzichtet, war der größere Farbraum von HD nicht zwingend notwendig. So konnten aufwendiges Konvertieren des Materials und zusätzliche Kosten vermieden werden. Der Schnitt wurde mit Adobe Premiere realisiert, Titelanimationen konnten mit Adobe After Effects umgesetzt werden. Die DVD des fertigen Films wurde mit Adobe Encore erstellt.
Ein roter Faden, der sich durch den Film zieht montiert die Bilder und Interviewsituationen aneinander. Thematisch getrennt, werden die verschiedenen Aussagen der Protagonisten aneinandergeschnitten, um so einen Bogen aufspannen zu können. Das Thema Gewalt unter Jugendlichen, Happy Slapping und Online Mobbing wird von den InterviewpartnerInnen professionell beleuchtet. Die Aussagen geben einen guten Überblick über das Themengebiet und helfen die Materie besser zu verstehen. Die Inhalte des Dokumentarfilms ergänzen den Umfang der Thesis, indem noch mehr Hintergrundinformationen zum Thema Cyber Bullying und Gewalt unter Jugendlichen gegeben werden. Es werden Motive für die Nutzung und die Erstellung von Gewaltvideos dargestellt, zugleich werden Lösungsansätze präsentiert, die der Gewalt- und Konfliktbereitschaft unter Jugendlichen entgegenwirken können.