Der Begriff System bildet die Grundlage der gesamten Arbeit. Da in der Designtheorie keine einheitliche Definition vorgefunden wurde, stellt sich die Forschungsfrage, was überhaupt ein gestalterisches System ist? Um diesen Begriff zu definieren und einen aktuellen Stand über das Forschungsgebiet zu geben, werden unterschiedliche Positionen analysiert:
Karl Gerstners Gestaltungsprinzip umfasst den Begriff Programm als eine systematische Herangehensweise an eine Aufgabe, in dieser werden statt Lösungen für Aufgaben Programme für Lösungen erschaffen. Siegfried Maser definiert System als geordnetes Ganzes, wo Elemente nach bestimmten Regeln zu einem Ganzen zusammengesetzt werden. Der Begriff Systemdesign wird von Hans Gugelot in seinen variablen Möbelsystemen geprägt. In Fritz Hallers Baukastenprinzipien sind alle Objekte miteinander kompatibel und können neuen Anforderungen entsprechend umgebaut und angepasst werden. Der Zugang von Walter Bohatsch zu einem System führt über die Methode, welche er als ein auf ein Regelsystem aufbauendes Verfahren definiert, das ihm zur Erlangung von praktischen Ergebnissen dient. Bei Vilem Flusser wird ein systematisches Repertoire als Kode angesehen, dessen Summe an möglichen Verbindungen abhängig ist vom Zusammenspiel der Elemente nach Regeln.
System wird in dieser Arbeit als methodische Vorgehensweise definiert. Bei der Erstellung eines Systems wird das jeweilige Problem geprüft, eingegrenzt und seine Schlüsselfaktoren werden benannt. Dies erfolgt nach einer genauen Untersuchung des Inhaltes und all seiner Teil-Inhalte. Im Aufbau eines Systems werden Elemente festgelegt, welche durch bestimmte Regeln miteinander verbunden sind. Diese Regeln fügen ein System zusammen, welches als Ganzes wahrgenommen wird. Das Ziel eines Systems ist immer, dem Inhalt einer Sache ein entsprechendes visuelles Ergebnis zu verpassen, wobei es durch ein System zu multiplen Lösungen kommen kann, wovon eine immer die beste ist. Mit dieser praktikablen Definition entsteht in dem die Theorie begleitenden Werk ein Regelwerk, aus dem heraus Lösungen für ein Erscheinungsbild generiert werden.
Als Werk wurde ein grafisches System für die 9 Landesverbände des Österreichischen Fußballbundes gestaltet.