Philipp Ennemoser bedient sich dabei der Theorie der Nicht-Orte des französischen Anthropologen Marc Augé. Dieser sieht traditionelle Orte wie den Markplatz zunehmend im Verschwinden begriffen und an ihrer Stelle neue, sterilere Nicht-Orte wie Shopping-Malls entstehen. Die Diplomarbeit macht nicht nur einen Blick zurück und zeigt den Nicht-Ort als festen Bestandteil der Stadtgeschichte, sondern strickt Augés Beobachtungen weiter zu einer funktionellen wie ästhetischen Bestandsaufnahme des Phänomens.
Im begleitenden Werk gelingt dem Autor mit der Abbildung von Großstadtnomaden im Einkaufsrausch eine sozio-ästhetische Momentaufnahme; vor der Außenwand eines bekannten Möbelkonzerns pickt er einen gesellschaftlichen Querschnitt heraus und macht deutlich, wie seltsam behaglich die Nicht-Orte im täglichen Umherirren für die Menschen geworden sind.