Unzählige Forschungsprojekte beschäftigen sich intensiv mit der Optimierung des Menschen: Wir werden demnach schöner, besser, intelligenter und älter. Die interaktive Wand gibt einen spielerischen, etwas überspitzt präsentierten Einblick in die Welt der Genforschung sowie einige Fakten zum Thema.
Wir leben in einer Welt, in der wir uns stets anpassen und verbessern sollen, ja eigentlich müssen. Eine stetige Optimierung ist gefragt - nicht nur im Hinblick auf unsere Arbeit, unseren eigenen Körper oder unsere Gesundheit, sondern auch schon in Bezug auf das Vorhandensein bzw. das bewusste Auslöschen genetischer Merkmale bei unseren Nachkommen.
Optimierung ist ein gesellschaftlicher Zwang geworden, dem wir uns nicht so ohne weiteres entziehen können. Der medizinische Fortschritt ermöglicht es uns bereits heute, bei ungeborenen Kindern festzustellen, ob diese eine genetisch bedingte Krankheit in sich tragen. Dadurch steigt auch der Druck auf jeden Einzelnen, oftmals weitreichende Entscheidungen zu treffen, und das ohne Rücksicht auf Verluste.
Mit großem finanziellen und personellen Aufwand erforschen verschiedenste Institutionen unser Erbgut, um genau jene Gene herausfiltern zu können, die für Intelligenz, Schönheit oder andere gesellschaftlich als positiv titulierte Merkmale verantwortlich sind. Die vermeintlich gute Botschaft, die einem guten Vorsatz entspringt: Die Kinder der Zukunft werden optimal designed.
„Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen?“
Bereits in den 1960er Jahren hat der US-amerikanische Mathematiker und Meteorologe Edward Norton Lorenz den Schmetterlingseffekt als Phänomen der Nichtlinearen Dynamik beschrieben. Somit ist in komplexen, vermeintlich deterministischen Systemen nicht vorhersehbar, in welchem Maße sich beliebig kleine Änderungen der Ausgangssituation langfristig auf das System selbst auswirken. Was dies für die Optimierungsversuche am Menschen mittels Manipulation seines Erbgut bedeutet, wird uns die Zukunft weisen – in der Hoffnung, der Tornado möge sich in Grenzen halten.
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